Die Siebente Reise
Für den Kunstverein Neukölln in Berlin und später für die Oberwelt in Stuttgart entwickelten wir die Ausstellung „Die Siebente Reise“.
In der gleichnamigen Erzählung von Stanislaw Lem materialisieren sich mehrere Versionen des Raumfahrers Ion Tichy. „Ich“ ist in diesem Fall nicht nur ein anderer, sondern viele. Welcher dieser vielen seine helfende Hand leihen wird, ist genauso Kernstück der Erzählung wie die Freude an der slapstickhaften Vervielfachung des Hauptakteurs.
12 Künstler*innen haben wir gebeten, ihren künstlerischen Beitrag zu jeweils einer Textpassage beizusteuern. Der daraus entstandene Leporello wird entlang der farbigen Wände schwebend präsentiert. Der Raum selbst ist mit wandfüllenden Vierfarbdrucken auf Affichenpapier verhüllt. Das so entstandene Universum bietet die Möglichkeit einer komplexen ästhetischen Erfahrung, um das literarische Werk selbst und die unterschiedlichen künstlerischen Herangehensweisen zu erforschen. Die Besucher*innen sind damit zum Nachvollzug einer kurios verfremdeten, aber äußerst plausibel erzählten Zeiterfahrung eingeladen.